Josie’s Kitchen – Beef Wellington aus England

Schönen Sonntag Glitzergang,

Wer kennt das Problem nicht: nichtsahnend geniesst man die 18. Folge House of Cards am Stück (Netflix sei Dank) und plötzlich kündigen sich die Eltern an.
Egal in welchem Alter, ein Überraschungsbesuch von Verwandten löst wahrscheinlich bei den meisten ein bisschen Stress aus; Aufräumen, Blumen besorgen, schnell noch Staub wischen und am besten noch mit einem atemberaubenden Essen auftrumpfen. Insbesondere während der kommenden Feiertage, die ja dieses Jahr für besonders viel freie Zeit sorgen, kann da ein einfaches, feines Geheimrezept schon mal einigen Druck rausnehmen.

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Deswegen teile ich diese Woche mein Rezept für einen Aufsehen erregenden Hauptgang mit Euch, der viel hermacht und umso weniger Mühen erfordert.
Ich spreche von einem Klassiker, der englischen Küche (nicht erschrecken, traditionell englische Küche ist hervorragend) der Ehrfurcht gebietet, wo wirklich weniger kaum nötig sein könnte.

Beef Wellington – die Herkunft des Rezeptes ist nicht ganz klar. Einige böse Zungen behaupten der Name gehe auf den legendären Duke of Wellington zurück, der so zubereitet sein eigenes Pferd verspeist haben soll. Wahrscheinlicher scheint jedoch, dass einfach ein patriotischer Name, für das im 19. Jahrhundert beliebte französische ‚filet de bœuf en croûte’ – anlässlich eines Staatsempfangs in Wellington, NZ – hermusste.

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Beef Wellington lässt sich schrecklich kompliziert herstellen, wenn man den Blätterteig selber machen möchte und alle Komponenten traditionell verarbeiten will. Dafür gibt es eine tolle Anleitung hier. Diese schnelle Variante erfordert allerdings nur 6 Zutaten und ist in etwas über einer Stunde fertig.

Zutaten:

  • 1 Stück Rinderfilet (180 g pro Person machen Sinn)
  • 2 grosse Zwiebeln, grob gewürfelt
  • 3 grosse Zehen Knoblauch, gepresst
  • 500 g Champignons, geviertelt
  • 250 g fein geschnittener Räucherschinken
  • 2 Rollen küchenfertiger Blätterteig (zu finden in jedem gut sortierten Supermarkt, kann auch problemlos auf Vorrat eingefroren werden)
  • Salz und Pfeffer
  • Thymian und Portwein für die Pilze nach Geschmack

Zuerst in einer schreiend heißen Pfanne das großzügig gesalzene Filet rundherum anbraten und danach zur Seite legen. In derselben Pfanne nun die Zwiebeln und Knoblauch mit etwas Öl leicht anschwitzen. Sobald die Zwiebeln glasig werden, die Pilze hinzufügen und auf mittlerer Hitze braten bis der austretende Gemüsesaft verdunstet ist. Wer mag kann einen Zweig Thymian mitschwitzen und mit einem feinen Schuss Portwein ablöschen, das ist allerdings wirklich rein optional. Die so gebratene Pilzpfanne in einen Mixer geben und grob zerhäckseln lassen.

Währen die Pilzmasse und das Fleisch etwas abkühlen kann man sich dem Schinken zuwenden und eine sog. Matte legen. Dazu ordnet man auf einem großen Stück Frischhaltefolie die Schinkenscheiben wie Fischschuppen abwechselnd, überlappend an. Darauf streicht man die Pilzmasse aus und platziert mittig das Fleisch. Das kann dann leicht eingerollt werden indem man vom Rand der Folie her aufrollt. Ungerähr so wie bei einer selbstgedrehten Zigarette.
Die so entstandene Rolle platziert man dann mittig auf der ersten Blätterteigplatte. Die Kante mit verquirltem Eigelb bestreichen und die andere Blätterteigplatte darüber klappen und festdrücken. Die Enden fest zusammendrücken, ggf sogar mit einer Gabel andrücken.

Zwar ein älteres Foto, allerdings sieht man hier besonders gut die Ränder, die beim Verschliessen mit der Gabel entstehen

Um dem Braten das gewisse Etwas zu verleihen, empfiehlt sich die Ecken abzuschneiden, sodass eine ovale Form entsteht und aus den anfallenden Resten Verzierungen wie Rosen, Zöpfe und Blätter zu formen, die man mit verquirltem Eigelb an der Oberseite anbringen kann. Im vorgeheizten Ofen 25 – 35 Minuten bei 200°C Umluft backen. 10 Minuten ruhen lassen und dann erst mit einem Sägemesser aufschneiden.

Als Beilage passt besonders ein einfaches Gemüse, wie blanchierte Keniabohnen oder Rosenkohl um die Aufmerksamkeit auf dem Braten und das Arbeitspensum niedrig zu halten.

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Das wars für heute Ihr Lieben. Schaut hier und hier vorbei um die ersten Zwei Gänge des Streu Glitzer Drauf – Weihnachtsmenüs zu sehen und schaut auch nächste Woche wieder vorbei wenn wir unsere Reihe mit festlichen Desserts abschliessen.

Wie immer freue ich mich riesig über Kommentare, Vorschläge und Rezeptwünsche unten in den Kommentaren oder schreibt eine Nachricht bei Instagram unter @heyjosieposie.

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Einen ruhigen Sonntag wünsche ich Euch Allen und eine entspannte Woche.
Alles Liebe
JosiePosie ❤

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